08.11.2021

Kirche und Diakonie in der Region Aachen: Konkrete Hilfen für Menschen in schwierigen Lebenslagen

Kreissynode des Ev. Kirchenkreises tagt gleichzeitig an vier Orten im Sozialraum – Stärkere Zusammenarbeit für diakonische Kirche der Zukunft

Den Eröffnungsgottesdienst der Kreissynode gestalteten Heike Keßler-Wiertz, Vorständin des Diakonischen Werks im Kirchenkreis Aachen, und Pfarrer Erik Schumacher, DW-Vorstandssprecher und Gemeindepfarrer im Schleidener Tal.
Den Eröffnungsgottesdienst der Kreissynode gestalteten Heike Keßler-Wiertz, Vorständin des Diakonischen Werks im Kirchenkreis Aachen, und Pfarrer Erik Schumacher, DW-Vorstandssprecher und Gemeindepfarrer im Schleidener Tal. (Bild: Zoom / C. Braun)

Eine Familie, die im Hochwasser in Stolberg alles verloren hat und nun im Sozialkaufhaus der WABe aus Spenden Winterkleidung für die Kinder erhält. Ein älterer Mann, der obdachlos war und von der Wärmestube in Aachen darin unterstützt wurde, seine Rente zu beantragen und in die Krankenversicherung zurückzukehren. Oder ein Jüngerer, der Drogen nimmt, im Gefängnis saß und nun in der Kreativwerkstatt in Alsdorf für einige Stunden Struktur in seinem Alltag hat. Das sind nur drei Beispiele für die diakonische Arbeit, die im Evangelischen Kirchenkreis Aachen geleistet wird. Drei Beispiele, welche die konkreten Hilfen zeigen, die Menschen benötigen und in den diakonischen Angeboten auch erhalten.

Andere Orte besuchen und Arbeit dort kennenlernen

Unter dem Motto „Wir brauchen einander, weil andere uns brauchen“ haben die mehr als 100 Delegierten der Kreissynode des Ev. Kirchenkreises Aachen am Samstag nun darüber beraten, wie das Zukunftsmodell von diakonisch-kirchlichem Arbeiten in der Region weiterhin aussehen kann. Denn Kirche und Diakonie sollen in Zukunft noch stärker zusammenwirken. Zu ihrer jährlichen Tagung trafen die Abgeordneten aus den neun Kirchengemeinden und weiteren Arbeitsfeldern sich deshalb in diesem Jahr nicht zentral, sondern an vier Orten im Kirchenkreis: in Alsdorf, Stolberg, Aachen-Süd und Aachen-West. „Nicht nur coronabedingte Einschränkungen mit kleineren Gruppen haben uns auf diese Idee gebracht“, sagte die Vorständin des Diakonischen Werks im Ev. Kirchenkreis Aachen, Heike Keßler-Wiertz. „Vor allem ging es uns darum, dass die Teilnehmenden sich auf den Weg machen und andere Orte besuchen, um die Arbeit kennenzulernen, die in den Sozialräumen geleistet wird.“

Sich selbst ein Bild von den Flutschäden gemacht

So besuchten die Synodalen in Stolberg nicht nur das Ökumenische Gemeindezentrum, sondern auch das Sozialkaufhaus der WABe e.V. und machten sich dort ein Bild von den Flutschäden und davon, wie im schon wieder hergerichteten Gebäudeteil Spenden für Flutopfer ausgegeben werden. Außerdem stellte die Aachener „Werkstatt der Kulturen“ des Diakonischen Werks ihre Angebote für Migranten und Integration vor.

In Alsdorf konnten die Teilnehmenden das Beratungszentrum der Diakonie und der Suchthilfe kennenlernen, sowie die Angebote der WABe Kreativ- und Recycling-Werkstatt und Mitarbeitende der WABe-Wärmestube Aachen. Auf den Themen Senioren und demographischer Wandel lag der Schwerpunkt an der Auferstehungskirche in Aachen-Forst, und an der Genezareth-Kirche an der Vaalser Straße stellten sich vor allem die Jugendkirche Aachen und das Jugendreferat des Kirchenkreises sowie die diakonischen Angebote für Ehe- und Familienberatung vor. Schließlich schalteten alle vier Gruppen sich digital in einer Videokonferenz zusammen und berichteten von den Eindrücken und Ergebnissen des Vormittags.

"Für Menschen da sein, wenn sie uns brauchen"

„Wir müssen als Kirche noch mehr Kontakt zu den Menschen suchen und da sein, wenn sie uns brauchen“, sagte der Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Aachen, Pfarrer Hans-Peter Bruckhoff am Samstag beim Rundgang durch Stolberg. „Gerade die Corona-Pandemie und die Flutkatastrophe haben die soziale Frage noch einmal verstärkt und uns vor Augen geführt, wo wir handeln müssen im Sinne einer gerechten und solidarischen Gesellschaft, die zusammenhält.“ Ähnlich sieht es auch Pfarrer Erik Schumacher, der Vorstandssprecher des Diakonischen Werkes im Kirchenkreis Aachen: „Kirche und Diakonie haben beide den gleichen Auftrag, nämlich die Liebe Gottes zu den Menschen zu bringen. Wir tun dies auf unterschiedliche Art und Weise, aber das Ziel eint uns, und das müssen wir stärker in unser Bewusstsein heben und es intensiver leben.“

(Text: C. Braun / Ev. Kirchenkreis Aachen)

 


Video: Das Diakonische Werk stellt sich vor

Das Video über die Einrichtungen und Arbeitsfelder des Diakonischen Werkes im Ev. Kirchenkreis Aachen wurde zu Beginn der Synodaltagung im Eröffnungs-Gottesdienst eingespielt. Es ist auch unter www.diakonie-aachen.de weiterhin abrufbar.

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