Insgesamt rund 70 Jahre Jugendarbeit im Kirchenkreis Aachen geleistet

In der vergangenen Woche wurden zwei Personen in den Ruhestand verabschiedet, die eine ungewöhnlich lange Zeit in ihren Gemeinden die Jugendarbeit gestaltet haben: 

Jan Wattjes (34 Jahre in der Trinitatis-Kirchengemeinde Schleidener Tal) und Gerd Tilgner (35 Jahre in der Kirchengemeinde Stolberg).

Allein die Dauer der Tätigkeit beider Jugendreferenten ist schon eine Würdigung wert. Denn gerade in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ist es nicht möglich, immer das Gleiche zu tun. Man muss in Bewegung bleiben, Neues ausprobieren und immer wieder versuchen, Kinder und Jugendliche auf den unterschiedlichsten Kanälen zu erreichen. Dass beiden dies gelungen ist, haben die Gemeinden bei den Abschiedsfeiern auf persönliche Weise mit großem Dank hervorgehoben.

Entpflichtung von Jan Wattjes im Rahmen des Reformationsgottesdienstes in der Kulturkirche Gemünd

So wurde Jan Wattjes im Reformationsgottesdienst in der Kulturkirche Gemünd entpflichtet. Pfarrer und Superintendent Hans-Peter Bruckhoff ließ es sich nicht nehmen, sehr persönlich von seinen eigenen Erlebnissen mit Wattjes zu berichten und hielt als Beweis sogar einen selbstgestalteten Bumerang hoch. Dieser erinnere ihn daran, dass Arbeit mit Kindern und Jugendlichen immer auch mit Loslassen zu tun habe. Die Jugendlichen ziehen ihre Kreise, kommen aber oft nicht in die eigene Gemeinde zurück, sagte er. Für Jan Wattjes immer wieder eine Herausforderung, die kreativ gelöst wurde, sei es durch Instandsetzung eines Hauses für die Einrichtung eines offenen Treffs bis hin zur Mitarbeit in der Kulturkirche. Dieser will er über seine Dienstzeit hinaus treubleiben, denn die Gemeinde ist für ihn auch zur Heimat geworden, wie er in seinem Statement während des Empfangs nach dem Gottesdienst deutlich machte. Dadurch, dass die Verantwortlichen immer bereit waren Strukturen zu verändern und neue Möglichkeiten zu schaffen, habe er bald von seinem ursprünglichen Plan Abstand genommen, nur sieben bis zehn Jahre zu bleiben, sagte Wattjes. 

Gerd Tilgner wurde am 4. November in der Kirchengemeinde Stolberg verabschiedet

Auch Gerd Tilgner hatte nicht von Beginn an die Absicht so lange in Stolberg zu bleiben. Nach der Tätigkeit als Synodaler Jugendreferent im Kirchenkreis Wesel und der Weiterbildung zum Gemeindepädagogen hatte die Kirchengemeinde Stolberg ihn als Jugendreferent ausgesucht. Hier war Arbeit an vielen verschiedenen Orten und in unterschiedlichen Formaten nötig. Gerd Tilgner machte in seiner Ansprache während des Verabschiedungsgottesdienstes am 4. November deutlich, wie seine pädagogischen Grundhaltungen von Offenheit, Toleranz und Freiheit begründet seien in theologischen Überzeugungen, die bereits Sebastian Franck formuliert hatte. Gerade das Stehenlassen der verschiedenen religiösen Überzeugungen gehörte unabdingbar zu seiner offenen Arbeit dazu. Danach sprach Pfarrer Jens Wegmann den Dank der Gemeinde für die lange Tätigkeit aus. Gerd Tilgner habe die Gemeinde an vielen Stellen geprägt. Nach der Entpflichtung, an der alle Pfarrer der Gemeinde beteiligt waren, ging es nahtlos in den Empfang mit Grußworten über. Darunter war auch eine Gruppe Jugendreferenten aus dem Kirchenkreis Wesel, die – sehr zur Erheiterung aller Anwesenden – eine Präsentation mit Bildern aus den frühen Tagen seiner beruflichen Tätigkeit mitgebracht hatte.

Mit diesen beiden Jugendreferenten verlassen den Kirchenkreis Aachen zwei Personen, die sich über ihre Kirchengemeinden hinaus sehr für die kreiskirchliche Arbeit eingesetzt haben. Beide waren über Jahre im synodalen Jugendausschuss aktiv und haben damit die Umstrukturierung des Jugendreferates mitgestaltet. Auch mit dem Jugendhaus Monschau waren beide auf unterschiedliche Weise verbunden, sei es im Hausausschuss oder bei der Durchführung von Seminaren. Sie werden uns fehlen.

(Text: Axel Büker)

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