13.06.2023

Die "10. Gemeinde im Kirchenkreis" trifft sich alle zwei Jahre

Besonderheit "Aachener Schule" gibt es auf dem Kirchentag seit 2007 - 140 Übernachtungs-Gäste sehr zufrieden mit der Unterbringung in Nürnberg - Ehrenamtliches Team ermöglicht anderen Spaß und Freude

In Nürnberg ist am Sonntag nach fünf Tagen der 38. Deutsche Evangelische Kirchentag zu Ende gegangen. Insgesamt haben vom 5. bis zum 11. Juni 70.000 Menschen mit einem Ticket am Kirchentagsprogramm teilgenommen. Für Übernachtungsgäste standen neben Hotels und Privatquartieren auch 39 Gemeinschafts-Quartiere in Schulen zur Verfügung - eine davon die "Berufliche Schule - Direktorat 10 - Kompetenzzentrum für erzieherische Berufe". Statt des sperrigen offiziellen Namens war sie während des Kirchentags - die "Aachener Schule". Und nicht nur das: "Das ist hier die schönste Schule, die wir je hatten!", strahlt Quartiermeisterin Conny Cremer und führt nur zu gerne durch das ihr und ihrem Mann anvertraute Objekt. Claus Cremer wiegelt etwas ab: "Naja, die schönste Schule... Aber es stimmt schon: Der Zustand dieser Schule ist sehr gut. Alles funktioniert, die Türen sind erstaunlich stark schallisoliert, die Duschen tiptop, und der Hausmeister ist wahnsinnig freundlich und hilfsbereit."

140 Kirchentags-Gäste übernachteten in der "Aachener Schule"

In der "Aachener Schule" im Stadtteil Schweinau, nahe der U-Bahnhaltestelle "Hohe Marter", schliefen während des Kirchentages 140 Gäste, davon 90 aus dem Kirchenkreis Aachen, der jüngste ein Jahr und drei Monate alt. 14 Räume der Schule waren belegt, mit Gruppen, mehreren Einzelreisenden, oder Familien, so dass 7 bis 16 Personen sich ein Klassenzimmer teilten. Über alle An- und Abwesenden musste permanent akribisch eine Online-Liste geführt werden. Schon in den vergangenen Jahren waren Claus und Conny Cremer im Orga-Team der Aachener Schule gewesen, nun haben sie erstmalig die Quartiersleitung übernommen. "Auch wenn wir jetzt zum ersten Mal Quartiermeister sind, sind wir uns im Team ja seit vielen Jahren bekannt", sagt Claus Cremer. "Weil das Team stand und wir die Erfahrung haben, hält der Aufwand sich in Grenzen. Wir haben auch keinen Schichtplan, sondern regeln unsere Dienste einfach auf Zuruf."

"Dann machen wir es eben selbst!"

Wie die Besonderheit "Aachener Schule" entstand, erzählt Andreas Schmeitz, der von 2007 bis zum Kirchentag 2019 in Dortmund immer das Amt des Quartiermeisters innehatte. "2007, beim Kirchentag in Köln, sollten wir kein Quartier von den Organisatoren bekommen, weil Köln zu nah an Aachen sei und wir zu Hause übernachten könnten, meinten sie", erinnert sich Schmeitz. Normalerweise - damals wie heute - werden die öffentlichen Quartiere in den Schulen der gastgebenden Stadt von Ehrenamtlichen aus der Region gemanaged, nicht von den Gästen selbst. Doch als dies in in Köln nicht ermöglicht werden sollte, sagten die Aachener sich: "Dann machen wir es eben selbst." und baten um ein Schulgebäude für die Übernachtung in Eigenregie. "Manfred Näthke und ich haben uns damals zusammengetan, alles organisiert und es wurde richtig voll - 250 bis 300 Leute waren da", sagt Andreas Schmeitz. "Seitdem haben wir immer eine Schule, kommen mit dem gesamten Team und sind autark - das gibt es nicht oft." Das größte Quartier, das Schmeitz und das Aachener Team seitdem betreuten, war die Schule in Berlin 2017 mit mehr als 700 Übernachtenden aus vier Kirchenkreisen.

Neu im Team ist in diesem Jahr Michael Lomb, der die Aufgabe des Küchenchefs übernommen hat und sich damit um die Bereitstellung des Frühstücks kümmert. Zu den alten Bekannten zählen neben Andreas und Martin Schmeitz sowie Manfred Näthke auch Heinz Wolke und Steffen Gräber. "Es ist einfach schön, wenn man sich so engagieren kann und damit anderen Spaß und Freude ermöglicht", meint Quartiermeister Claus Cremer. Und Andreas Schmeitz ergänzt lachend: "Wir sind wie eine zehnte Gemeinde im Kirchenkreis, die sich alle zwei Jahre trifft!"

(Text: C. Braun / Kirchenkreis Aachen)

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