Hier feiert die Gemeinde sonntags von März bis Heiligabend jeweils um 10 Uhr Gottesdienst. Sie ist ein beliebter Ort für Trauungen und Taufen.
Das Kircheninnere wirkt einfach und freundlich. Wände. Decke, Kanzel und Presbyterbänke sind in hellen Farben gehalten, der Orgelprospekt und die Kirchenbänke in dunklerem Braun. Die Kanzel - sie ist älter als das Kirchenschiff - steht auf einem Pelikan mit seinen Jungen, einem Sinnbild für Christus, der sein Leben hingibt für andere. Abgesehen von einem Kreuz, das in jüngster Zeit über dem Kanzeldeckel seinen Platz fand, und den in den siebziger Jahren angebrachten wertvollen Messingkronleuchtern, ist die Finkenbergkirche getreu reformierter Tradition schmucklos. Das Gebot »Du sollst dir kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen!« hat die Gestalt der Kirche geprägt.
Doch Taufschale und Taufkanne aus dem Jahr 1621 und die Abendmahlskanne aus dem Jahr 1739 lassen den Kunstsinn der damaligen Gemeinde spüren. Die Finkenbergkirche erinnert mit ihrer Geschichte an den Werdegang der reformierten Gemeinden am Niederrhein. Der Posaunenengel auf dem Turm war das gemeinsame Zeichen der »Gemeinden unter dem Kreuz« in dem Gebiet zwischen Seine und Rhein, die in den Jahrzehnten nach der Reformation manche schweren Lasten zu tragen hatten.
Im Jahr 1686 geschaffen, hält der Friedhof bei der Finkenbergkirche, auch Kupfermeisterfriedhof genannt, die Erinnerung an die Geschichte Stolbergs und der reformierten Gemeinde wach. Die Namen Peltzer, Lynen, von Asten, Hoesch, de Blanche, Prym, Schleicher, Schardinel, Mewis, de Buirette, Beck, Momma und andere weisen auf die Kupfermeisterfamilien, die Stolberg einmal zu einem bedeutenden Zentrum der Industrie in Europa werden ließen.
Die Entscheidung, fünf Grabplatten des historischen Kupfermeister-Friedhofs in das Innere der Kirche zu verlegen, um sie vor dem weiteren Verfall zu bewahren, bedeutete den Beginn einer achtjährigen Renovierung. Zum 275. Geburtstag der Kirche wurde im Jahr 2000 die rund eine Million Mark teure Maßnahme beendet. Rund 300.000 Mark davon brachte der „Förderkreis für den Erhalt der Finkenbergkirche“ auf.
Im Verlauf der Umbauten wurde das Schieferdach neu eingedeckt. Die Fenster erhielten neue Rahmen und Bleifassungen. Im Inneren umfassten die Arbeiten die Neugestaltung des Kirchenschiffs und den Einbau einer neuen Heizung: Die Elektrik wurde erneuert, der Fußboden neu gelegt. Wände, Decke und das Presbytergestühl erhielten einen neuen Anstrich. Die Bankreihen wurden zurückgesetzt, um im Altarraum mehr Fläche für besondere Veranstaltungen zu erhalten, etwa Gottesdienste in neuer Gestalt oder Kirchenkonzerte.
Zentrales Gemeindeamt:
Finkenberggasse 11
52222 Stolberg
Tel: 02402 102997-0
Fax: 02402 102997-19
E-Mail: Stolberg@ekir.de
Öffnungszeiten: Mo-Fr 9-12 Uhr und Do 14-16 Uhr