28.09.2023

Erfolgreicher Fachtag für Erzieherinnen und Erzieher

85 Teilnehmende aus dem gesamten Kirchenkreis informierten sich über "Kinder mit herausforderndem Verhalten in der Kita"

Vollbesetzt war das Ökumenische Gemeindezentrum Frankental in Stolberg beim zweiten Fachtag für Kita-Kräfte des Kirchentage
Vollbesetzt war das Ökumenische Gemeindezentrum Frankental in Stolberg beim zweiten Fachtag für Kita-Kräfte des Kirchentages. Foto: Simone Wehr

Es war das zweite Mal, dass der Kirchenkreis Aachen zu einem Fachtag für alle Mitarbeiter*innen in evangelischen Kitas und Familienzentren in das ökumenische Gemeindezentrum Frankental in Stolberg eingeladen hatte. Simone Wehr, Fachberatung für Kindertagesstätten, freute sich besonders, dass nach dem Erfolg im vergangenen Jahr diesmal mit 85 Teilnehmenden noch mehr Kolleginnen und Kollegen der Einladung gefolgt waren.

Das Thema des diesjährigen Fachtages lautete: „Kinder mit herausforderndem Verhalten in der Kita“  Doch was genau ist damit gemeint?
In den letzten Jahren haben viele Begrifflichkeiten Einzug in die pädagogische Praxis gehalten. Es wird von „grenzwertigem Verhalten“, „Verhaltensauffälligkeiten“, „herausforderndem Verhalten“, „Verhaltensoriginalität“, „Verhaltenskreativität“, „Problemverhalten“, „Schwierigkeiten“ oder auch von „Störungen“ gesprochen. Bei genauer Betrachtung wird deutlich, dass – egal, welcher Begriff benutzt wird – das Verhalten eines Kindes immer dann als auffällig beziehungsweise „nicht normal“ bezeichnet wird, wenn es außerhalb der Norm bzw. des Erwartungsrahmens der pädagogischen Fachkräfte liegt. Immer dann, wenn ein Kind zu laut, zu wild, zu zurückhaltend, zu frech ist oder sich nicht alterstypisch oder situationsangemessen verhält, fällt es aus dem Rahmen. Doch wer setzt diesen Rahmen und von welchen Kriterien wird dieser Rahmen schließlich mitbestimmt?

Wutanfälle, andere Kinder zu schlagen oder zu beißen, motorische Unruhe und Konzentrationsprobleme: Solche Verhaltensweisen fordern die pädagogische Fachkräfte im Gruppenalltag heraus, insbesondere wenn ein Kind sie häufig oder in starker Ausprägung zeigt. Daneben gibt es die stillen Kinder, die traurig oder abwesend wirken und sich von der Gruppe isolieren. Auch diese Kinder bereiten Sorgen.

Zahlreiche Faktoren

Welches Verhalten im Alltag als herausfordernd erlebt wird, ist individuell sehr unterschiedlich und hängt von verschiedenen Faktoren ab. So spielen eigene Erfahrungen, Einstellungen und das Fachwissen sicher eine wichtige Rolle. Zudem wirkt sich die jeweils aktuelle Stressbelastung jedes Einzelnen auf die persönliche Einschätzung der Situation aus. Auch strukturelle Aspekte wie die Gruppengröße und der Personalschlüssel nehmen Einfluss auf die Belastungsgrenze.

Die aktuellen Rahmenbedingungen lassen sich nicht wegdiskutieren und könnten bei Weitem besser sein. Auch die Gesellschaft, in der unsere Kinder heute aufwachsen, hat sich sehr verändert und Corona hat ganz bestimmt auch einiges dazu getan.

Der Fachtag des Kirchenkreises Aachen legte nun den Fokus auf folgende Fragen im Umgang mit solchen Situationen: Worauf möchten uns die Kinder aufmerksam machen? Was bereitet ihnen Probleme, die sie nicht alleine bewältigen können? Welche Gründe stecken hinter dem oft nicht nachvollziehbarem Verhalten der Kinder?

Zur Erörterung dieser und weiterer Fragen sowie zur Vermittlung von fachlichen Inhalten konnte Dr. Melanie Schön, Diplom Psychologin und Dozentin im Bereich Bildung & Erziehung aus Köln gewonnen werden, die in ihrer ruhigen Art professionell durch den Tag führte.

Außerdem bot der Fachtag wieder die Möglichkeit zum gegenseitigen Kennenlernen der Kolleg*innen aus den unterschiedlichen Einrichtungen des Kirchenkreises und führte zu einem anregenden, fachlichen und kollegialen Austausch.

Evangelische Kirchengemeinde Stolberg

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