Mit seinen Fotografien erinnert der Hamburger Professor Dr.-Ing. Jürgen Erbach an Geschehnisse in den letzten Kriegstagen, die kaum zu ertragen sind. Die Geschichte dieser Ausstellung begann mit der Lektüre eines Hamburger Gemeindebriefes. Prof. Erbach las von einem schrecklichen Verbrechen an 20 jüdischen Kindern am 20. April 1945. Am Bullenhuser Damm, einem Außenlager des KZs Neuengamme, wurden die Kinder Opfer fürchterlicher medizinischer Experimente, bevor sie auf bestialische Weise ermordet wurden. Die Kenntnis dieser ungeheuerlichen Verbrechen und die kurz zuvor erfolgte Beschäftigung mit zwei kleinen Bronzefiguren von Heinrich Janke, „Die Betende“ und „Der Gebeugte“, brachten Prof. Erbach auf die Idee, diese Plastiken an Nazi-Unorten zu fotografieren.

Prof. Erbach: „Angesichts der gigantischen Bauten und Anlagen wirken die beiden demütig, manchmal sind sie auch kaum erkennbar. Mal alleine, mal zu zweit, mal einander zu-, mal einander abgewandt, so begegnen die beiden Figuren „Die Betende“ und „Der Gebeugte“ den Unorten und deren Geschichte sowie den Geschichten der Menschen, die hier meistens ihr Ende fanden.“

Angesichts der Tatsache, dass Prof. Erbach ein Wochenenddomizil in Schleiden besitzt, verwundert es nicht, dass auch mehrere Unorte aus der näheren Umgebung Aufnahme in diese Ausstellung gefunden haben.

Bis zum 3. September kann die Ausstellung samstags und sonntags von 14 bis 16 Uhr besucht werden.